Wer an Wildlife und lange Brennweiten denkt, setzt dieses häufig gleich mit einer Foto-Safari in Südafrika oder Namibia oder so ähnlich. Und lange Brennweiten sind natürlich auch im Zoo häufig ein Thema, insbesondere wenn es um die Wildkatzen geht. Alles Dinge, die in Corona-Zeiten momentan nicht gehen für die meisten.
Darum lohnt es sich, einfach mal vor die Haustür zu schauen, was sich dort so tummelt. Zu Besuch sind immer noch „Wintergäste“, also Vögel, die nur in dieser Jahreszeit in unserer Region gibt, aber auch viele andere Lebenwesen, die sich in unserer Natur aufhalten, auch ohne Gitter und abgesperrten Bereich. Diese immer wieder neu zu entdecken und abzulichten hat ebenfalls seinen Reiz und ist oft gar nicht so einfach.
Oftmals braucht es hier die ganz langen Brennweiten, insbesondere bei Vögeln, wie dem Mäusebussard oder Turmfalken. Selbst mit 400mm (800 KB) kommt man eigentlich nicht nah genug heran, so dass weiterhin großzügig beschnitten wird.
Selbst mit dem MicroFourThirds-System stößt man auf folgende Probleme:
- hohe Brennweiten sind schwieriger, verwacklungsfrei aufzunehmen, selbst mit guter Stabilisierung
- Objektive sind bei diesen Brennweiten häufig lichtschwach (z.B. f/6.3 wie in diesem Fall)
- selbst mit Blende f/6.3 oder Blende f/8 ist bei 400mm (800 KB) die Schärfenebene sehr gering, so dass es besonders schwierig ist, so dass präzises, ggf. manuelles Arbeiten mit dem Autofokus trotz des exzellenten AF-Systems notwendig ist
- die gewünschten Ziele, insbesondere Vögel, flink sind und es daher kurze Verschlusszeiten benötigt (ab 1/1000 aufwärts – stehende Vögel mal außen vor gelassen – wobei auch diese ruckartige Bewegungen durchführen)
- es einiges an Übung braucht, um das für den Fotografen weit entfernte Ziel mit der hohen Brennweite in der kurzen Zeit zu finden
- um innerhalb von Sekunden ein bewegtes Objekt mit hoher Brennweite zu treffen, braucht es Übung und ein gutes Autofokus-System. Phasen-AF in Kombination einer Serienaufnahme (oder gar CapturePro) und C-AF erweist sich bei mir als guter Dienst – andere erzielen aber teilweise mit S-AF für sich bessere Ergebnisse.
Daraus ergibt sich, dass fotografieren in diesem Bereich vor allem eins braucht – viel Licht. Gepaart mit etwas Übung, einer ruhigen Hand und einer Kamera, die zumindest bis ISO 3.200 noch erträglich abbildet. Mut zum Rauschen sollte definitiv vorhanden sein und aufgrund der obigen Gegebenheiten ist mit Ausschuss immer zu rechnen. Ein Schuss, ein Treffer? Wenn möglich lieber ein paar Bilder mehr machen.
Genauso kann es passieren, dass an einem Tag nichts Interessantes vor die Linse fällt, das Wetter unvorteilhaft ist etc. – aber das ist ja das Leid jedes Fotografen.




















